Was zeichnet eine gute Weihnachtsrede aus?

Eine sehr gute Frage, insbesondere in Hinblick auf die Weihnachtsrede der Geschäftsführerin oder des Geschäftsführers vor der Belegschaft, vorzugsweise auf einer Weihnachtsfeier. 

Meines Erachtens muss eine Weihnachtsrede den friedlichen Charakter des Weihnachtsfestes widerspiegeln. Sie wäre der falsche Anlass, um Kritik auszuteilen, Schwachstellen aufzuzeigen und Veränderungen anzukündigen. Hierfür eignet sich, falls nötig, eine Rede zu Jahresbeginn besser. 

Eine Weihnachtsrede ist kein Weihnachtsvortrag! Fassen Sie sich kurz, fünf bis zehn Minuten sind vollkommen ausreichend. 

Mein Rezept für eine schöne Weihnachtsansprache:

  • Begrüßen Sie die Anwesenden. Falls im Ruhestand befindliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeladen wurden und anwesend sind, begrüßen Sie diese und nur diese mit Namen und nennen Sie ihre frühere berufliche Position und Abteilung.
  • Falls Sie außerhalb des Unternehmens feiern, nennen Sie den Grund, warum die Wahl auf diese Lokalität gefallen ist und danken Sie dem Wirt oder der Wirtin. Ganz wichtig: Viele Unternehmen lassen Betriebsausflüge und Weihnachtsfeiern von einem Orga-Team organisieren. An dieser Stelle ist es Zeit, diesen Kolleginnen und Kollegen zu danken und Ihnen einen Applaus zu gönnen.
  • Rufen Sie den Anwesenden die schönen Momente des Jahres in Erinnerung. Es darf ruhig auch menscheln, also nicht nur neue Kunden und Aufträge erwähnen, sondern auch Geburten und Hochzeiten bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder Firmenjubiläen in Erinnerung rufen. 
  • Erzählen Sie, welches berufliches Erlebnis Sie in diesem Jahr am meisten positiv berührt hat.
  • Fragen Sie auch andere Anwesende, vielleicht die Betriebsratsvorsitzende oder den Hausmeister, was ihr schönstes Firmenerlebnis war. Aber bitte nicht als Überraschung für die Angesprochenen, so etwas muss vorher abgesprochen sein und auf Freiwilligkeit beruhen.
  • Nennen Sie ein negatives Ereignis, das ein gutes Ende fand.
  • Wünschen Sie allen Anwesenden und ihren Familien erholsame Feiertage, vermeiden Sie aber religiöse Formeln wie “gesegnete Weihnachten”, da vielleicht zahlreiche Personen im Raum einem anderen Glauben anhängen können oder atheistisch sind. Der Wunsch “Frohe Weihnachten” scheint mir unverändert angemessen, allein aufgrund der Jahrtausende alten Tradition und schließt niemanden aus.
  • Danken Sie allen für die geleistete Arbeit, die Kollegialität und drücken Sie Ihre Freude auf das Wiedersehen im 2023 aus.

Das sollte als Grundgerüst für eine gute Weihnachtsrede vollkommen ausreichen.

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