Stärken stärken

Meine Stimme ist zu laut, meine Stimme ist zu leise, ich rede zu schnell, ich rede zu langsam, ich bewege mich vor Publikum zu wenig, ich bewege mich vor Publikum zu viel …. und und und.

Vermeintliche Schwächen

Häufig werden in meinen Trainingssitzungen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vermeintliche Schwächen aufgeführt, die ich in der gemeinsamen Übung gar nicht wahrnehme. 

Überhaupt ist die Beseitigung von Schwächen der falsche Ansatzpunkt für den Anfang. Natürlich kann man Lautstärke, Klangvariation, Geschwindigkeit der Stimme trainieren, natürlich kann man Mimik und Gestik üben, aber das sollte erst in einem zweiten Schritt erfolgen.

Der erste Schritt sollte immer die Stärkung vorhandener Stärken sein. Bisher habe ich noch nie eine Person erlebt, die nicht auch Stärken aufbieten konnte, die man gut bei der öffentlichen Rede/Präsentation einsetzen kann. 

Non-verbale Stärken

Ein Mittel, das ich gerne einsetze, um non-verbale Stärken im Auftritt zu entdecken, ist das Betrachten einer Videoaufnahme der Kursteilnehmerin oder des Kursteilnehmers, bei der bewusst der Ton abgeschaltet wird. Dadurch kann man sich viel intensiver mit Gestik, Mimik und Bewegung der aufgenommenen Person beschäftigen. Eine Übung, die ich auch gerne für den »Hausgebrauch« in der Vorbereitung auf eine Rede-/Präsentationssituation empfehle.

Warum Stärken stärken?

Dafür gibt es drei Gründe:

  1. Schnelles Erfolgserlebnis 
  2. Verbessertes Selbstbewusstsein
  3. Stärkung der Authentizität

damit das Ganze noch ein wenig verständlicher wirkt, hier ein paar Beispiele aus meiner Coaching-Praxis für Stärken, die wir im Training gestärkt haben:

Stärke: Eine angenehme dunkle Männerstimme
Verstärkung: Verstärkte Nutzung von Worten mit dunklen Vokalen (o und u) 

Stärke: Schlanke Hände, lange Finger und ruhige Gestik
Verstärkung: Öffnung der Körperhaltung, bewusste Ausführung von Gesten rechts und links im Wechsel, sowie Einsatz beider Hände gleichzeitig.

Stärke: Intensiv wirkende Augen
Verstärkung: Übungen mit weit aufgerissenen Augen und geschlossenen, dann sich öffnenden Augen. Wandernder Blickkontakt.

Stärke: Stabiler Stand
Verstärkung: Ausdruckstarke Gestik von Hüfthöhe bis Schulter, Gesten oberhalb der Schulter

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