Wie werde ich sicherer beim Reden?

Ich werde immer wieder von Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern gefragt, wie sie sicherer in ihrem Auftritt werden können.

Hier meine Standardantwort: „Das ist natürlich ganz einfach und geht ganz schnell. Drehen Sie sich vor Ihrem Auftritt dreimal auf dem rechten Fuß links herum und sagen Sie dabei still »Hex, hex, hex“.

Das ist natürlich Blödsinn. Wenn ich Ihnen die richtige Antwort sage, merkt man ihnen an, dass die erste Antwort ihnen als richtige Lösung lieber gewesen wäre. Aber leider haben die Götter bekanntlich vor den Erfolg den Schweiß gesetzt. Ohne Übung kein Meister und auch keine Meisterin. Sicherheit erhalten Sie durch Übung. „Üben, üben, üben“ ist das Mantra des sicheren Redners. Gelegenheiten gibt es genug. Nutzen Sie jede Gelegenheit, öffentlich, beruflich oder privat vor Publikum zu sprechen. Keine Gelegenheit sollte Ihnen zu klein oder unwichtig für ein paar Worte sein. Bei einer Party erheben Sie das Glas und danken Gastgeberin und Gastgeber mit ein paar Worten. Bei der betrieblichen Weihnachtsfeier können Sie eine humorvolle Rede halten oder denjenigen danken, denen sonst nie gedankt wird, z.B. der Telefonzentrale.

Gemeinsam trainiert sich die Ausdauer leichter

Fast jede größere Stadt hat einen Toastmasters Club. Dort können Sie sich für einen sehr bescheiden Jahresbeitrag, da die Clubs gemeinnützig sind, regelmäßig mit Gleichgesinnten treffen und an Ihren Redefähigkeiten in einem geschützten Umfeld üben. Ein Rhetoriktrainer wie ich, vermittelt Ihnen den Feinschliff, hilft Ihnen die nächste Stufe der Redekunst zu erklimmen, bereitet Sie auf eine ganz spezielle Situation vor. Rhetoriktrainer trainieren Ihre Muskeln, ein Rhetorikclub trainiert Ihre Ausdauer.

Und noch eine schlechte Nachricht: Wenn Sie aufhören zu üben, verlieren Sie, genauso wie im Sport, an Kondition. Reden ist eine lebenslange Übungssache.

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