Verstehen Sie mich?

Immer wieder erlebe ich bei Veranstaltungen, dass die Vortragenden die Sprache des Publikums nicht beherrschen. Zuhörerinnen und Zuhörer werden jovial behandelt, es wird eine saloppe Tonart angeschlagen, die dem Anlass nicht angemessen ist oder ein Wortschatz benutzt, der dem Publikum in größeren Teilen nicht vertraut ist. Wenn Ihnen das passiert, war der Vortrag (salopp gesagt) »für die Tonne«, die Mülltonne.

Hurra – wir können Fachchinesisch

Wie weiland Imperator Caesar Vespasianus Augustus zu seinem Sohn Titus Flavius Vespasianus sagte, »pecuniam ex prima pensione admovit ad nares, sciscitans, num odore offenderetur« oder in der verkürzten Form »Pecunia non olet.«.
Gilt das auch in der Gegenwart noch?

Wenn Sie dies Ihrem Publikum um die Ohren schleudern, dann gehen Sie getrost davon aus, dass zwei Drittel des Publikums »nur Bahnhof« verstehen werden. Vorausgesetzt, Sie haben nicht von der Jahresversammlung der Altphilologen referiert.

Vielleicht wirkt dieses Beispiel für Sie überzogen, aber denken Sie nur an Mediziner, die bei Gesundheitsvorträgen, die sich an die Allgemeinheit wenden, gerne lateinische Fachbegriffe nennen. Begriffe, mit denen auch andere Akademiker, selbst mit Latinum, meist wenig anfangen können. Oder wissen Sie, was das »distale Radioulnargelenk« ist?

Es geht auch etwas einfacher

Der römische Kaiser Vespasian sagte einmal zu seinem Sohn Titus: »Geld stinkt nicht!«. Ist das wirklich so?Darüber werden wir uns heute unterhalten.

Das klingt doch viel verständlicher. Es setzt aber vorraus, dass Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer wissen, in welchem Zusammenhang dieses Zitat entstanden ist. Geld stinkt nicht? Weil Münzen aus Metall keine Gerüche annehmen? Weil Geldscheine geruchlos sind?

Warum versuchen Sie es nicht mit einer kleinen Geschichte?

Der römische Kaiser Vespasian war in Geldnot. Seine Vorgängern hatten nur leere Staatskassen hinterlassen. Er kam auf die pfiffige Idee, die öffentlichen Toiletten, die damals von fast allen Bürgerinnen und Bürgern genutzt wurden, zu besteuern.
Sein Sohn Titus fand das gar nicht lustig und unwürdig für einen Kaiser.
Vespasian hielt ihm ein paar Münzen unter die Nase und fragte ihn »Riechst Du was?«, Titus verneinte und Vespasian sagte »Geld stinkt nicht!«. Er wollte damit seinem Sohn sagen, dass die Herkunft von Geld unwichtig sei und dem Geld auch nicht anzusehen oder zu riechen sei.
Teilen Sie Vespasians Meinung?

Ich glaube, dies ist die bisher beste Variante und für jedes Publikum, unabhängig von seiner Zusammensetzung, geeignet. Vergessen Sie nie: Bei einer Geschichte klebt das Publikum immer an Ihren Lippen.

Gerne helfen auch wir Ihnen dabei, Ihre Vorträge und Präsentationen publikumsgerecht und verständlich zu gestalten. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

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