In einer Welt, in der wir täglich mit Informationen überflutet werden, ist es wichtig, herauszustechen. Das persönliche Branding wird immer wichtiger, besonders für Redner. Doch was bedeutet es, sich als Redner zu branden? Und wie findet man sein einzigartiges Merkmal, das einen von der Masse abhebt?
Persönliches Branding: Was steckt dahinter?
Persönliches Branding bedeutet, sich selbst als Marke zu positionieren. Es geht darum, unverwechselbar zu sein und im Gedächtnis zu bleiben. Viele prominente Persönlichkeiten nutzen gezielt bestimmte Merkmale, um ihre Marke zu stärken. Beispiele aus der Politik zeigen, wie effektiv das sein kann.
Prominente Beispiele für erfolgreiches Branding
Angela Merkel und ihre Raute: Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel ist für ihre typische Handgeste, die „Raute“, bekannt. Diese einfache Geste hat sich zu ihrem Markenzeichen entwickelt und wird weltweit mit ihr in Verbindung gebracht.,
Boris Johnson und sein Wuschelkopf: Der britische Politiker Boris Johnson nutzt seinen unordentlichen Haarschnitt, um ein Bild von Unkonventionalität und Individualität zu vermitteln.
Theresa May und ihre ausgefallenen Schuhe: Die ehemalige britische Premierministerin Theresa May fiel oft durch ihre ungewöhnliche Schuhwahl auf, was ihr ein markantes und wiedererkennbares Erscheinungsbild verlieh.
Walter Momper und sein roter Schal: Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Walter Momper, war stets mit einem roten Schal zu sehen. Dieses Accessoire wurde zu seinem Symbol und half, seine öffentliche Persönlichkeit zu prägen.
Joschka Fischer und seine Turnschuhe: Der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer trat 1985 in Turnschuhen und Jeans vor den Bundestag und setzte damit ein starkes Statement. Diese Szene prägte sein Image nachhaltig und symbolisierte seine unkonventionelle und reformorientierte Politik.
Karl Lagerfeld und sein unverwechselbarer Stil: Der berühmte Modedesigner Karl Lagerfeld war bekannt für seine weiß gepuderten Haare, dunkle Sonnenbrille und fingerlosen Handschuhe. Dieser Look machte ihn sofort erkennbar und zu einer Ikone in der Modewelt.
Dieter Bohlen und seine markanten Sprüche: Der Musikproduzent und Fernsehjuror Dieter Bohlen ist bekannt für seine scharfen und oft humorvollen Kommentare. Seine direkte und unverblümte Art hat ihm einen festen Platz in der deutschen Popkultur gesichert.
Selbst in der Antike gab es schon eine Art des persönlichen Brandings. Da fällt mir vor allem Cato der Ältere (234 v. Chr. bis 149 v. Chr.) ein, der jede seiner Reden im Senat, unabhängig vom Thema der Rede, mit den Worten „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.“ beendete. Dies bedeutet: „Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.“ und sollte Catos harte Haltung gegenüber Karthago betonen.
Der Sinn des persönlichen Brandings
Warum ist persönliches Branding so wichtig? Ein starkes persönliches Branding kann dabei helfen, Vertrauen aufzubauen und eine emotionale Verbindung zum Publikum herzustellen. Es macht einen Redner unverwechselbar und erleichtert es, in Erinnerung zu bleiben. Zudem kann es helfen, eine klare Botschaft zu vermitteln und die eigene Position zu stärken.
Eine kleine Warnung
Branding polarisiert, Branding kann unbeabsichtigte Nebenwirkungen zeigen. Schnell sind Personen, denen ein Branding nicht gefällt, abgestoßen von dem Branding. Branding wirkt stark auf der emotionalen Ebene, daher muss man damit rechnen, dass emotionale, hoffentlich nur verbale, Angriffe auf das Branding und damit einen selbst stattfinden. Sie müssen für sich selbst bewerten, ob das Risiko, potentielle Auftraggeber zu verlieren, geringer ist, als die Chance, sich in der von Ihnen gewünschten Zielgruppe besser zu positionieren und dort mehr Aufträge zu gewinnen.
Wie findet man sein Alleinstellungsmerkmal?
Das ist gar nicht so schwer. Hier sind fünf Punkte, die Sie beachten sollten:
- Analyse der eigenen Stärken: Überlegen Sie, was Sie einzigartig macht. Das können bestimmte Fähigkeiten, Interessen oder Eigenschaften sein.
- Feedback einholen: Fragen Sie Freunde, Familie oder Kollegen, was sie an Ihnen besonders finden. Oft sehen andere Dinge, die einem selbst nicht bewusst sind.
- Authentizität bewahren: Wählen Sie ein Merkmal, das zu Ihnen passt und das Sie authentisch verkörpern können. Ein gekünsteltes Image wirkt oft unglaubwürdig.
- Konsistenz zeigen: Ein starkes Branding entsteht durch Wiederholung. Nutzen Sie Ihr Merkmal in verschiedenen Kontexten, um es zu stärken und bekannt zu machen.
- Visuelle Elemente nutzen: Ein prägnantes Outfit, eine bestimmte Geste oder ein charakteristisches Accessoire können helfen, das eigene Branding zu unterstützen.
Praxisbeispiele und Tipps
Entwicklung einer persönlichen Geste: Überlegen Sie sich eine einfache, aber einprägsame Handgeste oder Körperhaltung, die Sie bei Ihren Reden regelmäßig nutzen.
Markantes Outfit oder Accessoire: Wählen Sie ein Kleidungsstück oder Accessoire, das auffällt und zu Ihrem Stil passt. Ein roter Schal, ein ungewöhnlicher Hut oder eine auffällige Krawatte können hier gute Beispiele sein.
Sprache und Rhetorik: Entwickeln Sie einen speziellen Sprachstil oder bestimmte rhetorische Mittel, die Sie wiedererkennbar machen. Dies kann ein bestimmtes Vokabular, eine Redewendung oder eine spezielle Art des Vortrags sein.
Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, Dr. Finn Breuer kennenzulernen. Ein überragender Speaker und Berater. Das sagt er über sich: „Meine Erfahrung als internationaler Leader, Managementberater, Doktor der Wirtschaftswissenschaften und lautester Speaker Deutschlands machen mich zu einem gefragten Experten für High Performance, Leadership, Mindset und wertebasierte Unternehmenskultur. Ich bin außerdem seit meiner Jugend Metalhead und verbinde Business und Heavy Metal wie kein anderer.„
Auf die Idee, Heavy Metal mit Managementberatung zu verbinden und für Keynotes zu nutzen, muss man erst einmal kommen – genial. Er ist authentisch und unverwechselbar: von der Gestik her, vom Outfit her und auch sprachlich. Ein Lehrbuch-Beispiel, wie man erfolgreich und glaubwürdig ein persönliches Branding gestaltet.
Mehr Infos zu Dr. Finn Breuer findet man auf seiner ⇨Webseite.
Meine Meinung
Sich als Redner zu branden, ist mehr als nur eine Modeerscheinung. Es ist ein effektives Mittel, um im Gedächtnis zu bleiben und eine starke Verbindung zum Publikum aufzubauen. Durch die Analyse der eigenen Stärken, das Einholen von Feedback und das Bewahren der Authentizität kann jeder sein persönliches Alleinstellungsmerkmal finden und erfolgreich nutzen.