Reden Sie sich warm und andere Tipps zur Stimme

Ihre Stimme ist das Instrument Ihres Vortrages. Ich will Ihnen drei einfache Tipps mitgeben, wie Sie Ihre Stimme vor und während Ihres Auftritts optimal in Schuss halten.

Tipp 1: Reden Sie sich warm

Sportler wärmen ihre Muskeln und Sehnen vor dem Einsatz auf. Dies sollten Sie auch mit Ihrer Stimme tun. Gähnen Sie mehrfach kräftig, das lockert die Stimmbänder. Verkriechen Sie sich vor Ihrem Auftritt nicht in eine stille Ecke, um durch Entspannungsübungen, die Sie sonst auch nie machen, Ruhe zu finden. Suchen Sie sich stattdessen einen Gesprächspartner oder eine Gesprächspartnerin. Ich unterhalte mich immer ganz gerne mit den Damen und Herren, die vor dem Vortragssaal die Namensschilder austeilen und die Anwesenheitslisten führen. Das vertreibt die Zeit bis zum Auftritt und Ihre Stimmbänder sind ausreichend gelockert. So fängt Ihr Vortrag ohne Krächzen an.

Tipp 2: Wasser, Wasser, Wasser

Eigentlich sollte es Standard sein, aber ich erlebe immer wieder Veranstaltungen, wo kein Wasser für Rednerinnen und Redner bereit gestellt wird. Überprüfen Sie das im Vorfeld oder fordern Sie es mit einem kessen Spruch „Den letzen Vortrag ohne Wasser habe ich in der Sahara gehalten, ich sehe heute aber gar keine Beduinen im Publikum.“ ein. Der Veranstalter wird Ihnen sicher schnell ein Glas Wasser bringen und Sie haben bereits das Eis mit dem Publikum gebrochen.
Warum ist Wasser so wichtig. Häufig ist die Raumluft trocken und Ihre Stimmbänder trocknen durch die Anstrengung des Redens schneller aus. Das ist nicht nur unangenehm sondern hört sich auch unangenehm an. Außerdem kann ein Schluck Wasser eine strategische Pause im Vortrag bedeuten „Leute nachdenken!“. Er hilft Ihnen aber auch, wenn Sie den Faden verlieren oder zu einem neuen Vortragsteil ansetzen wollen. Wasser erdet. Vernachlässigen Sie auch gerade bei wärmeren Temperaturen nicht die Gefahr der Dehydration. Rednerinnen und Redner, die aus Angst vor Schweißausbrüchen oder Toilettengängen vor dem Vortrag nichts trinken, riskieren den Schwächeanfall auf der Bühne.

Tipp 3: Das Lutschbonbon

Vorsicht: Es folgt unbezahlte Werbung! Als ich vor vielen Jahren meinen ersten mehrtägigen Workshop halten musste, drückte mir ein älterer Kollege eine kleine rote Dose Pulmoll® in die Hand, „Du wirst es brauchen“. Ich bin ihm noch heute dankbar und habe immer eine kleine Dose dabei. Vor jedem Vortrag lutsche ich eines und „schmiere“ damit die Stimmbänder ein. Mit ein wenig Übung kann man auch während des Vortrages eines im Mund zergehen lassen ohne, dass es auffällt. Gehen auch andere Lutschbonbons? Vermutlich, aber wie sagt der Engländer „Never change a winning horse“.

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