Sprachstil: Die Metapher

Ein geflügeltes Wort besagt »Kunst kommt von Können, nicht von Wollen, sonst hieße es Wulst.«. Auch die Kunst der Rede, die Rhetorik, ist weniger Begabung als Können. Können verbessert sich bekanntlich durch Lernen und Übung. Jeder Coach, jede Trainerin, die Ihnen rhetorischen Erfolg ohne Anstrengung verspricht ist ein Scharlatan (m/w/d).

Kunst kommt von Können oder Kennen her (nosse aut posse), vielleicht von beiden, wenigstens muß sie beides in gehörigem Grad verbinden. Wer kennt, ohne zu können, ist ein Theorist, dem man in Sachen des Könnens kaum trauet; wer kann ohne zu kennen, ist ein bloßer Praktiker oder Handwerker; der echte Künstler verbindet beides.

Johann Gottfried Herder (1744 – 1803)

Wir werden heute die Metapher als wichtige rhetorische Form für unsere Rede kennenlernen. verinnerlichen Sie diese und nutzen Sie diese bei jeder sich bietenden Gelegenheit.

Vergleich zwischen zwei Dingen

Eine Metapher ist eine sprachliche Figur, die verwendet wird, um einen Vergleich zwischen zwei Dingen herzustellen, die auf den ersten Blick unähnlich sind und nicht zueinander zu passen scheinen. Sie dient dazu, um eine Idee oder eine Eigenschaft auszudrücken.

Gegensatz zur Analogie

Damit steht sie im Gegensatz zur Analogie, bei der die Verbindung klar und deutlich Benannt wird. Bei der Metapher wird die Verbindung implizit hergestellt, d.h nur indirekt und man muss „zwischen den Zeilen“ lesen. Eine Metapher ist eine Art von Gleichnis, bei dem ein Ausdruck benutzt wird, um für etwas anderes zu stehen, das es nicht wörtlich ist. Durch ihre bildliche Beschreibung löst sie das erstrebte „Kopf-Kino“ beim Publikum aus. Sie kann verwendet werden, um eine Idee zu veranschaulichen, eine bestimmte Wirkung zu erzielen oder das Interesse des Lesers oder Zuhörers zu wecken.

Beispiele

„Jemanden unter die Arme greifen“ (Hilfe anbieten)

„Sich etwas zu Herzen nehmen“ (Etwas ernst nehmen)

„Einen Stein im Brett haben“ (Verbindungen oder Einfluss besitzen)

„Etwas auf die lange Bank schieben“ (Etwas aufschieben)

„Eine schwere Bürde tragen“ (Eine große Verantwortung oder Last haben)

„Etwas auf die leichte Schulter nehmen“ (Etwas nicht ernst nehmen)

„Eine Schlacht schlagen“ (Einen Kampf gewinnen)

„Einen Riegel vorschieben“ (Etwas blockieren)

„Ein Licht am Ende des Tunnels sehen“ (Hoffnung haben)

„Einen Dorn im Auge haben“ (Etwas störend finden)

Einprägsam und unvergesslich

Eine Metapher ist eine Figur der Sprache, bei der ein Begriff oder eine Idee auf eine andere Art von Begriff oder Idee übertragen wird, um es verständlicher oder anschaulicher zu machen. Mit Metaphern können Redner und Sprecher ihre Botschaft auf eine einprägsame und unvergessliche Art und Weise vermitteln.

Sie kann dazu verwendet werden, um eine Idee oder ein Konzept in einen neuen Zusammenhang zu stellen, um es für das Publikum verständlicher zu machen. Beispielsweise kann man sagen „Er ist ein Löwe auf dem Schlachtfeld“ um die Tapferkeit und Stärke einer Person zu beschreiben.

Emotionen verbildlichen

Metaphern können auch dazu verwendet werden, um Emotionen auszudrücken. Dies geht beispielsweise mit Beschreibungen, dass eine Person „vor Wut kocht“ oder „vor Trauer erstarrt“ ist, um die Intensität der Emotionen zu verdeutlichen.

Metaphern sind ausgezeichnet geeignet, um eine tiefere Bedeutung oder einen symbolischen Zweck zu vermitteln. Man muss aber aufpassen, dass die Metapher nicht zu komplex oder unverständlich ist, da es sonst die Wirkung des Verständnisses beeinträchtigen kann.

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