Ein lateinisches Sprichwort sagt: »si tacuisses, philosophus mansisses«, übersetzt „Wenn Du geschwiegen hättest, wärst Du Philosoph geblieben“. Ja, auch Redner können zu viel reden und zu wenig schweigen. Dabei sind Pausen in Ihrer Rede eine gute Möglichkeit, dem Publikum klarzumachen, dass es über das gerade Gesagte oder das gleich Kommende Nachdenken soll. Die Pause kann also vor oder nach einem wichtigen Wort/Aussage kommen.
Eines der schönsten und berühmtesten Besispiele ist die berühmte I-have-a-dream-Rede von Martin Luther King (YouTube-Link →). Hören Sie sich dieses Beispiel einmal an, besser kann man es nicht machen. Leider nutzen viel zu wenige Redner diese Möglichkeit.
Die Pause ist auch eine gute Möglichkeit, gekonnt zum nächsten Punkt überzuleiten und Sie werden sehen, die „Ähs“ werden auch gleich weniger.
Halten Sie die eigene Pause aus
Wie lange soll eine Pause sein? Nun, solange Sie es aushalten. Viele Lehrbücher schreiben von bis zu sieben Sekunden. Mir persönlich scheint dies überzogen. Versuchen Sie es einmal mit zwei bis drei Sekunden. Zählen Sie still „21 – 22 -23“. Halten Sie die eigene Pause aus, damit haben viele Redner Schwierigkeiten. Versäumen Sie es aber auf gar keinen Fall, auch während dieser Sprechpause Augenkontakt zu Ihrem Publikum zu halten. Falls aus dramaturgischen Gründen kein Augenkontakt gehalten werden kann, z.B. „Blick gen Himmel“, dann zeigen Sie mit einer Geste, z.B. nach oben gestreckten Händen an, dass Sie noch beim Publikum sind.
…. und Luftholen
Vergessen Sie nicht, diese Sprechpause auch zum Atmen auszunutzen. Gerade, wenn Sie eine emotionale Rede halten, ist dies eine gute Gelegenheit. Apropos „emotionale Rede“. Gerade hier empfiehlt es sich, vor oder nach einem besonders emotionalen Moment der Rede eine Pause einzulegen.