Heute vor 100 Jahren …


Der perfekte Start in Ihren Vortrag: Eine Zeitreise in die Vergangenheit

Stellen Sie sich vor, Sie betreten die Bühne. Ihr Publikum erwartet eine typische Präsentation, doch Sie überraschen alle mit einer Zeitreise. „Heute vor genau 100 Jahren stand in der Zeitung, dass …“ – mit diesen Worten entführen Sie Ihre Zuhörer in eine andere Epoche und schlagen eine Brücke zu Ihrem eigentlichen Thema. Aber warum ist gerade dieser Ansatz so wirkungsvoll und wie setzen Sie ihn am besten um?

Warum eine Zeitreise?

Eine Zeitreise ist nicht nur ein kreativer Einstieg, sie hat auch die Macht, die Aufmerksamkeit Ihres Publikums sofort zu fesseln. Wenn Sie historische Ereignisse oder Werbungen aufgreifen, wecken Sie Neugier und schaffen Kontext. Sie rufen Emotionen hervor und schaffen eine tiefere Verbindung zum Thema.

Finden Sie die richtige Geschichte online

Am Anfang steht immer die Recherche. Dazu müssen Sie zum Glück nicht mehr in Zeitungsarchive eintauchen. Die Uni Hamburg bietet beispielsweise online und kostenfrei den Zugriff auf ihr ⇨Zeitungsarchiv von 1700-1945. Suchen Sie dort nach Artikeln oder Werbungen, die zu Ihrem Thema passen. Vielleicht entdecken Sie eine bahnbrechende Erfindung, eine interessante gesellschaftliche Entwicklung oder eine Werbung, die heute absurd erscheint.

Falls Ihnen ein Beamer während des Vortrags zur Verfügung steht, zeigen Sie den Originalartikel. Stellen Sie aber nach ein paar Sekunden den Artikel unscharf, da sonst das Publikum anfängt, den Artikel zu lesen, statt Ihnen zuzuhören.

Der Brückenschlag zum Thema

Das Kunststück besteht darin, eine Verbindung zwischen diesem historischen Schnipsel und Ihrem aktuellen Thema herzustellen. Sprechen Sie über technologischen Fortschritt? Vielleicht fanden Sie eine Werbung für das Autos oder Maschinen und können aufzeigen, wie weit wir seitdem gekommen sind. Diskutieren Sie über gesellschaftliche Veränderungen? Ein Artikel über das Frauenwahlrecht könnte einen starken Einstieg für ein Thema über Gleichberechtigung bieten.

Ein Beispiel zur Mobilitätswende

„Stellen Sie sich vor, heute vor genau 100 Jahren stand am 7. Dezember 1923 in der Bergedorfer Zeitung eine Beitrag, der viele Fragen aufwarf: ‚Privatisierung der Eisenbahnen?‘. Diese Nachricht löste damals eine breite Debatte aus. Es war eine Zeit großer Unsicherheit und Spekulationen über die Zukunft der Mobilität. Interessanterweise hat diese vorgeschlagene Veränderung, die Privatisierung der Eisenbahnen, letztendlich nicht stattgefunden. Dieses historische ‚Was wäre wenn?‘ bietet uns eine faszinierende Parallele zu unserer heutigen Situation.

Heute diskutieren wir über die Mobilitätswende – ein weiterer kritischer Moment in der Geschichte der Mobilität, der von Fragen, Unsicherheiten und Möglichkeiten geprägt ist. Doch im Gegensatz zu damals, wo die Veränderung nicht realisiert wurde, stehen wir heute vor der dringenden Notwendigkeit, tatsächliche Veränderungen in unserem Mobilitätssystem vorzunehmen. Wir können uns nicht erlauben, dass die Mobilitätswende nur eine Frage bleibt; sie muss eine Antwort werden. Wird es mehr Wettbewerb auf der Schiene geben? Wird die Infrastruktur verstaatlicht und kann von allen Wettbewerbern gleichberechtigt genutzt werden? Wie werden die Preise für diese Infrastruktur errechnet? Wird es einen Schienenmaut geben?

Die Vergangenheit lehrt uns, dass Diskussionen und Pläne allein nicht ausreichen. Es braucht konkrete Aktionen und Entscheidungen, um einen echten Wandel herbeizuführen. In meinem Vortrag werde ich untersuchen, wie wir aus den Lehren der Vergangenheit die Notwendigkeit und Dringlichkeit der heutigen Mobilitätswende erkennen können. Wir werden darüber sprechen, wie wichtig es ist, aus Ideen Taten werden zu lassen und wie wir gemeinsam eine nachhaltige, effiziente und zukunftsfähige Mobilität gestalten können. Lassen Sie uns die Gelegenheit nutzen, die uns unsere Vorgänger vielleicht verwehrt haben, und die Mobilitätswende von einer Möglichkeit in eine Realität verwandeln.“

Emotionalität und Relevanz

Eine Zeitreise ermöglicht es Ihnen, Ihr Thema in einen größeren historischen Kontext zu setzen und zu zeigen, warum es auch heute noch relevant ist. Die historische Perspektive ruft Emotionen hervor und zeigt, dass die heutigen Herausforderungen oft Wurzeln in der Vergangenheit haben.

Der Übergang zur Gegenwart

Nachdem Sie Ihr Publikum in die Vergangenheit entführt haben, führen Sie sie behutsam in die Gegenwart zurück. Erklären Sie, wie sich die Dinge verändert haben, und leiten Sie über zu dem, was heute wichtig ist. Dieser fließende Übergang hält das Interesse aufrecht und stellt sicher, dass Ihr Publikum Ihnen auf der gesamten Reise folgt.

Fazit

Ein Vortrag, der mit einer Zeitreise beginnt, bleibt im Gedächtnis. Es ist eine Technik, die nicht nur informiert, sondern auch unterhält und inspiriert. Sie zeigt, dass Sie mehr zu bieten haben als nur Fakten und Zahlen – Sie bieten eine Erfahrung. Nutzen Sie diesen kreativen Ansatz, um Ihr Publikum von Anfang an zu fesseln und eine unvergessliche Präsentation zu liefern.

«
»