Eine Laudatio zu halten, ist eine ehrenvolle Aufgabe. Sie würdigen eine Person, die durch besondere Leistungen, Eigenschaften oder Erfolge hervorsticht. Doch wie gelingt es, die richtigen Worte zu finden, das Publikum zu fesseln und gleichzeitig den Geehrten ins richtige Licht zu rücken? Hier erfahren Sie, wie Sie eine Laudatio mit dem richtigen Rahmen und dem passenden Ton halten.
Rahmen: Die Grundlage Ihrer Rede
Der Rahmen Ihrer Laudatio entscheidet über Tonfall, Stil und Inhalt. Bevor Sie beginnen, klären Sie:
- Wer ist das Publikum?
Eine Rede vor der Familie oder engen Freunden erfordert einen anderen Ton als eine Ansprache vor Geschäftspartnern, Politikern oder Würdenträgern. - Welche Atmosphäre herrscht?
Ist es eine intime Feier mit lockerem Charakter, dürfen Sie humorvoll und persönlich werden. Bei offiziellen Veranstaltungen ist ein seriöser Ton angebracht, wobei eine Prise Humor oft für Lockerheit sorgt.
Praxisbeispiel:
Angenommen, Sie halten eine Laudatio auf einen Kollegen im kleinen Kreis der Abteilung. Hier könnten Sie mit einer amüsanten Anekdote starten: „Als Peter Müller damals seinen ersten Arbeitstag hatte, sorgte er schon nach wenigen Minuten für Aufsehen – allerdings nicht durch seine Projekte, sondern, weil er versehentlich den Feueralarm auslöste.“ Diese persönliche Note schafft Nähe und bringt die Zuhörer zum Schmunzeln.
Zeitrahmen: Halten Sie es kompakt
Laudationes dauern selten länger als fünf bis zehn Minuten. Kürze ist Trumpf – niemand möchte eine ausufernde Rede hören. Planen Sie Ihren Text so, dass Sie eine klare Struktur haben:
- Einstieg mit einem spannenden oder emotionalen Moment.
- Hauptteil mit den Leistungen oder besonderen Eigenschaften der Person.
- Abschluss mit einer würdigen Botschaft oder einem Wunsch.
Praxisübung:
Setzen Sie sich einen Timer und sprechen Sie Ihre Rede einmal laut durch. Kürzen Sie alles, was nicht essenziell ist oder zu sehr abschweift. So bleiben Sie im Zeitrahmen und Ihre Worte gewinnen an Prägnanz.
Der richtige Ton: Humor erlaubt, aber mit Feingefühl
Besonders bei Reden im privaten Kreis dürfen Sie ruhig humorvoll werden. Doch Vorsicht: Ihr Humor sollte niemals verletzend oder unangemessen wirken. Bei offiziellen Anlässen bleibt es bei wohlüberlegten, charmanten Formulierungen.
Praxisbeispiel:
Eine humorvolle Aussage könnte sein: „Frau Dr. Schneider hat uns alle beeindruckt – nicht nur durch ihre Expertise, sondern auch durch ihre Fähigkeit, bei jeder Teambesprechung die besten Kekse beizusteuern.“
Im geschäftlichen Umfeld gilt es, die Erfolge der Person klar und professionell zu präsentieren: „Herr Meier hat in seiner Zeit bei uns beeindruckende 15 Projekte erfolgreich abgeschlossen und dabei stets das Wohl des Teams im Blick gehabt.“
Technisches: Keine PowerPoint, aber Videos erlauben
Eine Laudatio lebt von Ihrer Persönlichkeit und Präsenz – nicht von PowerPoint-Folien. Vermeiden Sie visuelle Unterstützung, die von Ihrer Rede ablenkt. Möchten Sie dennoch einen besonderen Moment unterstreichen, könnte ein kurzer Videoclip mit Glückwünschen von Kollegen oder Freunden eine originelle Idee sein.
Frei sprechen: Der Schlüssel zu Authentizität
Eine abgelesene Rede wirkt oft steif und unpersönlich. Üben Sie Ihre Laudatio vorher mehrmals, bis Sie den Text weitgehend frei vortragen können. Legen Sie sich zur Sicherheit Stichworte bereit, falls Sie den Faden verlieren.
Praxisübung:
Üben Sie vor einem Spiegel oder nehmen Sie sich auf Video auf. Achten Sie auf Ihre Mimik, Gestik und die Betonung Ihrer Stimme. So gewinnen Sie Sicherheit und können authentischer auftreten.
Das Publikum einbeziehen
Eine Laudatio wird lebendiger, wenn Sie das Publikum miteinbeziehen. Stellen Sie z. B. eine Frage, die die Leistungen des Geehrten hervorhebt: „Wer von Ihnen erinnert sich noch daran, wie Herr Meier unser Unternehmen durch die schwierige Phase 2020 geführt hat?“ Oder lassen Sie die Zuhörer durch Applaus ihre Zustimmung ausdrücken.
Abschluss: Der emotionale Höhepunkt
Beenden Sie Ihre Rede mit einer kraftvollen Botschaft, die im Gedächtnis bleibt. Das kann ein persönlicher Wunsch sein, ein Zitat oder eine humorvolle Bemerkung, die die Essenz der Person einfängt.
Beispiel:
„Lieber Peter, du hast nicht nur unsere Abteilung bereichert, sondern auch unsere Herzen. Auf dich und viele weitere erfolgreiche Jahre!“
Dehalb: Mit Herz und Vorbereitung zur gelungenen Laudatio
Eine Laudatio ist weit mehr als eine Aneinanderreihung von Lobeshymnen. Sie verbindet persönliche Einblicke, emotionale Momente und einen klaren Rahmen. Mit der richtigen Vorbereitung und einer Prise Humor machen Sie Ihre Rede zu einem unvergesslichen Highlight.