Jedes Jahr das gleiche Ritual, in größeren Unternehmen sogar mehrfach. Die Geschäftsführung und, je nach Größe des Unternehmens, der eine oder die andere Abteilungsleiterin treten vor die versammelte Belegschaft und berichten lustlos über Personal- und Sozialwesen, wirtschaftliche Lage und Umweltschutz. Mit etwas Pech ist noch eine verzauselte Vertreterin der Gewerkschaft dabei, die klassenkäpferische Worte schwingt.
Nutzen Sie den Kontakt zum »Fußvolk«
Sieht so Ihre Betriebsversammlung aus? Dann sollten Sie dringend etwas ändern. Sehen Sie doch Betriebsversammlungen einmal als Chance, mit dem »Fußvolk« in Kontakt zu treten. Nehmen Sie doch einmal die Gelegenheit wahr, die eine oder andere unternehmerische Entscheidung zu erklären. Natürlich verständlich und nicht in verschwurbeltem Management-Denglish. »Betroffene zu Beteiligten« machen, erschöpft sich häufig in Verkündungsberichten und dem anschließenden „Gibt es noch Fragen?“. Wenn es um Entscheidungen geht, für die das Management vielleicht Wochen der Prüfung und Hinterfragung gebraucht hat, braucht man sich bei dieser Art der Verkündung nicht über das Gemurmel „Die da oben interessiert eh nicht, was wir denken“ wundern. Nutzen Sie doch stattdessen diese Möglichkeit, offensiv (nicht zu verwechseln mit aggressiv) Unternehmensziele zu erklären. Fragen Sie doch die Gewerkschaftsvertreterin, ob sie diese Ziele für eher hilfreich oder nicht hält und warum. Vielleicht ist sie ja gar nicht so zersauselt wir Ihr erster Eindruck. Fragen Sie, ob die Gewerkschaft diese Ziele unterstützen kann und will.
Vorbereitung ist das halbe Miete
Vor allem aber nehmen Sie diese Versammlung nicht auf die leichte Schulter nach dem Motto „Augen zu und durch“. Bereiten Sie sich und Ihre Führungskräfte vor. Bereiten Sie sich so vor, wie Sie sich auch auf eine Kundenpräsentation vorbereiten würden. Dann wird Ihnen auch klar, dass das Publikum Ihre Ausführungen und Schlussfolgerungen nachvollziehen sollen könnte. Eine ganz neue Perspektive? Probieren Sie es aus. Trennen Sie sich von Feindbildern undGedanken an ein »Pflichtprogramm«.
Nutzen Sie die Aufmerksamkeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um mit einer gelungen Präsentation zu brillieren.
Kursempfehlung: ➜Betriebsversammlung: Von der Pflicht zur Kür